10.03.2023
In der Natur ist noch vieles im Winterschlaf. Nicht so die Anemonen. Sie recken bereits ihre zarten Blüten der Sonne entgegen und beim kleinsten Windhauch beginnen sie elegant zu tanzen. Die anmutigen Erscheinungen verleihen Gärten und Terrassen, aber auch floristischem Blumenschmuck ein natürliches Flair.
Ihren botanischen Namen verdanken die Anemonen tatsächlich ihrem eleganten Spiel mit dem Wind. Er leitet sich vom griechischen Wort «anemos» für Wind ab. Auch die deutsche Bezeichnung «Windröschen» für die frühlingsblühenden Arten kommt nicht von ungefähr.
Die Gattung der Anemonen umfasst etwa 120 verschiedene Arten. Fast alle haben ihre Heimat auf der nördlichen Erdhalbkugel, sind also bei uns gut winterhart. Dazu zählen einerseits die bei uns heimischen, frühlingsblühenden Arten wie z.B. das Busch-Windröschen und andererseits die aus dem asiatischen Raum stammenden Herbst-Anemonen.
Anemonen sind ausgezeichnete Bienenweiden. Die Windröschen zählen zu den ersten Pflanzen, die im Frühling den Insekten Nahrung bieten. Die Frühlings-Anemonen können in Schweizer Staudengärtnereien praktisch ohne Heizenergie kultiviert werden. Auch die kurzen Transportwege bei lokaler Produktion schonen die Umwelt.
Die Frühlings-Anemonen nutzen die frühe Gunst der Stunde und öffnen bereits im März/April ihre Blüten – dann, wenn viel Licht zum Boden gelangt, weil die Bäume noch keine Blätter tragen und viele Nachbarpflanzen noch in der Winterruhe sind. Als Bewohner lichter Wälder und Waldränder schätzen die früh blühenden Anemonen einen halbschattigen Standort mit durchlässigem Boden; dort können sie sich flächig ausbreiten. Bereits im Frühsommer ziehen sich die Windröschen in ihre Knollen im Boden zurück, wo sie den Herbst und Winter überdauern, und machen so anderen, später austreibenden Pflanzen Platz. Verblühte Anemonen in Töpfen können ausgepflanzt werden und blühen im nächsten Frühling wieder.
Zu den Frühlings-Anemonen zählen:
• das einheimische Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
• das einheimische Grosse Windröschen (Anemone sylvestris)
• das einheimische Gelbe Windröschen (Anemone ranunculoides)
• das Balkan-Windröschen (Anemone blanda) in Blau, Rosa oder Weiss.
Von August bis Oktober sind die Herbst-Anemonen eines der Highlights im Garten oder in Gefässen auf der Terrasse. Die Farbpalette ihrer grossen Blüten reicht von Weiss über Rosa bis Karminrot. Die imposanten Herbstschönheiten sind sehr robust und pflegeleicht. An einem halbschattigen Standort mit nahrhaftem, tiefgründigem Boden gedeihen die Pflanzen über Jahre oder sogar Jahrzehnte prächtig. Am besten werden Herbst-Anemonen im Frühling gepflanzt. So wurzeln sie bis im Herbst gut ein und überstehen den ersten Winter gut.
In Gärten und auf Terrassen trumpfen die Herbstschönheiten sowohl als Solitär oder in kleinen Gruppen als auch in gemischten Pflanzungen auf. Schöne Gartenbilder ergeben sich in lockeren, natürlich anmutenden Bepflanzungen und mit Ziergräsern.
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