29.08.2024
Der grösste Teil unserer Nutz-, Zier- und Wildpflanzen wird durch Insekten bestäubt. Sie sind die wichtigsten Tiere für die menschliche Ernährung. Unermüdlich fliegen sie im Frühling von Blüte zu Blüte, sammeln Pollen und Nektar. Im Sommer und Herbst, wenn Obstbäume, Rapsfelder usw. nicht mehr blühen, wird es in der ausgeräumten Landschaft für viele Insekten schwieriger, sich und ihre Brut zu versorgen. Helfen Sie ihnen mit spät blühenden Stauden im Garten und auf der Terrasse.
Bienen, auch Wildbienen, Hummeln und viele andere Insekten sind auf Pollen und Nektar angewiesen. Der meist kohlenhydratreiche Nektar, mit dem viele Blüten ihre Bestäuber anlocken, ist für die Insekten der Energielieferant – quasi «Flugbenzin» und «Heizöl». Zudem wandeln die Honigbienen den gesammelten Nektar (und Honigtau der Läuse) in Honig um, der ihnen als Wintervorrat dient. Pollen enthalten neben Kohlenhydraten einen hohen Anteil an Eiweissen und sind somit die ideale Nahrung für die Larven vieler Insekten, die schnell wachsen und sich entwickeln sollen. Eine Ausnahme bilden die Schmetterlinge; ihre Raupen fressen Grünzeug. Mit spät blühenden Stauden können Sie den verschiedenen Insekten im Sommer und Herbst eine Nahrungsgrundlage bieten. Dabei spielt es keine Rolle, wie gross oder klein der Garten ist. Auch Balkone und Terrassen mit Blüten sind wertvoll, denn die Summe vieler kleiner insektenfreundlicher Pflanzungen verbessert das Nahrungsangebot. Sinnvoll ist eine möglichst grosse Vielfalt an verschiedenen Pflanzenarten, in denen Wildbienen und Hummeln, Schwebfliegen, Käfer und Schmetterlinge über längere Zeit Nahrung finden. Achten Sie bei der Auswahl der Pflanzen auf deren Standortansprüche. Mit den richtigen Pflanzen lässt sich praktisch an jedem Standort eine Insektenweide anlegen, vom sonnigen Steingarten bis zum schattigen, feuchten Standort. Am besten geeignet als Bienenweiden sind einheimische Stauden; jedoch haben auch viele nicht einheimische, einfach blühende mehrjährige Arten den Insekten viel zu bieten.
Fetthenne (Sedum telephium). Dickfleischige Blätter, grosse Blütendolden. Standort sonnig und durchlässiger Boden. Höhe 30 – 50 cm. Blütezeit August bis Oktober.
Obwohl aus Amerika stammend, wird der Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) von verschiedenen Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen als Nahrungsquelle genutzt. Die Pflanze schätzt einen sonnigen Standort mit durchlässigem und nahrhaftem Boden. Blütezeit Juli bis September. Höhe 50 – 80 cm.
Bartblume (Caryopteris clandonensis). Kleinstrauch mit duftenden Blättern. Standort sonnig und trocken. Höhe 60 – 80 cm. Blütezeit Juli bis September.
Mit ihrem leuchtenden Gelb erfreuen uns die Rudbeckien (Rudbeckia fulgida 'Goldsturm') von August bis Oktober. Die robuste Staude wird 60 – 80 cm hoch, schätzt einen sonnigen Standort und stellt kaum Ansprüche an den Boden. Die Samenstände dienen verschiedenen Vögeln als Nahrung.
Blut-Weiderich (Lythrum salicaria). Einheimisch. Für sonnige bis halbschattige, feuchte Standorte. Höhe 80 – 100 cm. Blütezeit Juli bis September.
Steinquendel (Calamintha nepeta). Standort sonnig, eher trocken. Höhe 30 – 40 cm. Unzählige weisse Blüten, Juli – Oktober.