Weil Artenvielfalt wichtig ist
Untersuchungen haben ergeben, dass die Zahl der Insekten in der Schweiz drastisch zurückgegangen ist. Dies ist einerseits der intensiven Landwirtschaft und andererseits der Versiegelung im urbanen Raum geschuldet. Umso wichtiger ist es, auch Siedlungsräume, selbst Terrassen und Balkone insektenfreundlicher zu gestalten.
Optimal wäre natürlich, wenn in den Städten und Agglomerationen grosszügig bemessene Flächen mit einheimischen Gewächsen bepflanzt und/oder der Natur überlassen werden könnten. Oft ist das aber leider Wunschdenken. Doch auch viele kleine und kleinste, möglichst naturnahe Strukturen können dazu beitragen, das Insektensterben zu bremsen – je mehr, desto besser. Die Tiere können entsprechend bepflanzte und gestaltete Terrassen und Balkone im Siedlungsraum als Trittsteine, quasi als Zwischenstationen im Austausch mit ihren Artgenossen nutzen.
Während verschiedene Insekten sich auf nur eine oder einige wenige Pflanzen spezialisiert haben, können andere Arten sich recht gut mit unterschiedlichen Nahrungsangeboten arrangieren. Am besten ist es, wenn auf der Terrasse eine grosse Pflanzenvielfalt vorhanden ist, so dass die Insekten jene Arten besuchen können, die ihnen zusagen. Wichtig ist zudem, dass möglichst immer Blüten vorhanden sind, vom Frühjahr bis zum Herbst. Ideal ist, wenn auch auf dem Balkon und der Terrasse möglichst viele einheimische Pflanzen zum Zuge kommen; die Insekten können jedoch auch eine grosse Zahl nicht einheimischer Arten als Nahrungsquellen nutzen.
Neben dem Nahrungsangebot brauchen die Insekten Nistmöglichkeiten und Unterschlupf. Mit etwas Fantasie und Toleranz lassen sich auch auf der Terrasse entsprechende Strukturen schaffen, sei dies mit Totholz, trockenen Pflanzenteilen, einer Kiste mit feinem, ungewaschenem Sand für Sandbienen, mit einem Insektenhotel usw.
Auf einer Terrasse, welche Bienen, Schmetterlingen und anderen Insekten eine Lebensgrundlage bieten soll, muss auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln unbedingt verzichtet werden. Oftmals sind auch lange Zeit nach der Anwendung noch Rückstände auf der Pflanze, welche schon in kleinsten Mengen schädlich für die Insekten sein können.
Am besten stärken Sie Ihre Pflanzen stattdessen gezielt mit Pflanzenstärkungsmitteln oder setzen Nützlinge ein.
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Kissen-Aster (Aster dumosus). Die späten Blüten (September/Oktober) bieten den Insekten wertvollen Pollen und Nektar. Höhe 25 – 40 cm.
Thymian (Thymus sp.). Einheimisch. Blütezeit Juni bis Oktober. Für sonnige, ehertrockene Standorte. Nektarpflanze und Nahrung für Raupen von Bläulingen.
Duft-Veilchen (Viola odorata). Einheimisch. Blütezeit März bis September. Sonnig bis halbschattig. Auch Futterpflanze für Raupen.
Mit ihrer langen Blütezeit bietet die einheimische Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) Nektar für viele verschiedene Insekten.
Fetthenne (Sedum hybrida). Für sonnige Standorte. Blüten begehrt als späte Nektarquelle. Blütenstände im Winter als Unterschlupf stehen lassen.
Dost (Origanum vulgare). Einheimisch. Blütezeit von Juni bis September. Sonnig bis halbschattig. Duft- und Gewürzpflanze.